18. Krakowski Bieg Sylwestrowy / 18. Krakauer Silvesterlauf

Ich war über die Weihnachtsfeiertage mal wieder in Krakau. Da konnte ich mir die Gelegenheit natürlich nicht entgehen lassen, das Jahr mit einem Silvesterläufchen gebührend zu verabschieden.

Da ich bereits 2018 mit großer Begeisterung beim 15. Krakauer Silvesterlauf gestartet bin, wollte ich mir diesen kunterbunten Abschlusslauf auch dieses Mal nicht entgehen lassen. Auch dieses Mal wurden mit 5k und 10k wieder zwei Strecken angeboten, das Startgeld ist mit umgerechnet rund 14€ mehr als angemessen, vergleicht man es mit den Wettbewerben hierzulande.

Im Preis enthalten sind neben einer kleinen Zielverpflegung (Obst, Wasser und Iso in Flaschen) auch wieder ein Startbeutel mit Gutscheinen und Schlauchtuch. Für verkleidete LäuferInnen gibt es zusätzlich noch eine Flasche Sekt im Ziel. Zudem gibt es für alle im Ziel wieder eine schön gestaltete Medaille.

Der Start- und Zielbereich befindet sich auf dem Kleinen Markt unmittelbar vom Stadtzentrum und den Tuchhallen entfernt. Von dort aus es geht es auf einem flachen Rundkurs durch die Innenstadt und an der Weichsel entlang. Bei meinem ersten Besuch hatte ich noch nicht auf dem Schirm, dass der Hinweis „Ihr könnt gerne verkleidet kommen, die schönsten Kostüme werden prämiert“ eine so große Rolle spielen. Dies führt nämlich zu dem ein oder anderen Stau auf der Strecke und wer den 10er halbwegs ambitioniert laufen möchte sollte dies beachten.

Die Rund 2000 Läuferinnen und Läufer verteilten sich über die beiden Distanzen 60/40 (1200 bei 5km / 800 bei 10km) und die Laufbedingungen hätten mit sonnigen 11°C besser nicht sein können. Leider ist es eben der 31.12. und somit absolut kein Grund zur Freude, bei solchen Temperaturen Ende Dezember an den Start zu gehen.

Aufgrund meiner PB kurz vor meiner Covid-Infektion von 41:00 und dem schleppenden Wiedereinstieg nach der Krankheit wollte ich diesen Lauf auch etwas als Standortbestimmung für das kommende Jahr nutzen. Das Training in den letzten Tagen verlief gut und somit wollte ich auf jeden Fall unter 50:00 Minuten ins Ziel kommen, hoffte sogar auf eine sub 45:00.

Um dieses Mal vor dem Kostümtross ins Ziel zu kommen, ging ich das Rennen etwas schneller an und lief die ersten drei Kilometer in einem Schnitt von 4:04 los. Dabei hatte ich komischerweise immer mal GPS Probleme, aber auch die Streckenmarkierungen waren im Vergleich zum letzten Lauf etwas abweichend. So hatte ich im Ziel bei gleicher Strecke dieses Mal rund 200m mehr auf der Uhr.

Nach den ersten drei Kilometern fühlte ich mich sehr gut und beschloss volles Risiko zu gehen und wollte mal schauen, wo die Reise hingeht. Dummerweise hatte ich als Tempo für die PB unter 41:00 einen 4:10er Schnitt im Kopf, warum auch immer und bin danach etwas auf Sicherheit gelaufen um unter 4:10 zu bleiben, obwohl ein 4:05er Schnitt wohl durchaus drin gewesen wäre, wenn auch mit maximaler Anstrengung. Überrascht von mir selbst, getrieben von den Zuschauern an der Strecke und der wirklich tollen Atmosphäre des Laufs kämpfte ich mich also schnellen Schrittes durch den Lauf.

Die letzten drei Kilometer lief ich mit einer 4:12 um unter dem 4:10er Schnitt zu bleiben, da ich dann doch noch etwas Angst vor dem Einbruch hatte. Die letzten zwei Kilometer waren zudem etwas schwieriger zu laufen, ging es doch über eine Mischung aus geschmolzenem Schnee, Kopfsteinpflaster und Sand, der dort anstelle von Splitt zum Streuen verwendet wird. Bei ca. 8,5km wurde mir auf einmal klar, dass ich die ganze Zeit von einer falschen Pace ausgegangen war und wusste mit der PB wird es heute wohl nichts mehr. Also lief ich konstant weiter ins Ziel und kam dann letztendlich mit 41:44 auf Platz 49 von 812 (45. Mann von 559) ins Ziel. Mehr als zufrieden über diese Leistung zum Jahresabschluss nahm ich meine Medaille entgegen und feierte noch etwas mit den anderen Läuferinnen und Läufern, bevor es dann nach Hause ging.

Es war auch dieses Mal ein super organsiertes Event und Krakau ist auch ohne Lauf immer eine Reise wert. Wer sich Krakau laufend anschauen möchte, kann dies entweder beim Marathon oder Halbmarathon bestens realisieren.